Wenn Schichtsprecherin Angelika Schröder am 14. März in der Schützengaststätte „Auf der Heide“ Nachbarn und Freunde zum großen Jahresfest des Schichtes 16 begrüßt, rundet sie eine 70-jährige Tradition der Schwerterheide ab. Angefangen hat alles im Jahre 1950. Der Zweite Weltkrieg war kaum vorbei, da gründeten mutige Heidebürger um Otto Henning das Schicht 16. Henning, der als Forsthilfsaufsicht stetig auf der Heide und im Schwerter Wald mit einer Flinte unterwegs war und als Stukenförster ein Original darstellte, war bis 1952 gleich zweimal Schichtmeister von Schicht 16. Insgesamt wurde das Heide-Schicht in den 70 langen Jahren jeweils in einem Jahresrhythmus von insgesamt 61 Schichtmeistern und 2 Schichtmeisterinnen geführt.
War bis zur Jahrtausendwende das Amt eine reine Männerdomäne, so waren Regina Thöne im Jahre 2000 und Karin Engelhardt 2001 die ersten Frauen an der Schicht-Spitze. Überhaupt liest sich die Liste der Schichtmeister von Schicht 16 wie das „Who `s Who“ der Nachkriegs-Schwerterheide.
Nach Otto Henning sind da neben vielen anderen zu nennen: Heinrich Jungholt (1955) – dessen Sohn Wolfgang wurde übrigens 1998 Schichtmeister, Dr. Werner Voll (1960), Alfred Breuker (1962), Ernst zur Nieden (1966), Peter Ort (1968) – hat die Schicht-16-Kette eingeführt -, Meinolf Thöne (1969) – haben die Hacketauer mitgegründet -, Dr. Karl Heinz Schmidt (1975), Conrad Hinrichs (1973), Dr. Horst Knöpke (1976) und Walter Schuhmacher (1981) – beide haben auch als Ehrenschichtmeister dem Schicht einen bedeutsamen politisch-gesellschaftlichen Rahmen vermittelt -, Thomas Keuthen (1986), Ernst Herdickerhoff (1991), Günter und Inge Weyland (1992) Karl-Ludwig Eichmann (1993), Kiki Kneuper (2006), Peter und Angelika Schröder (2007). Personen, die die Heide mitgeprägt haben. Doppelte Schichtmeister-Funktion bekleideten neben Otto Henning auch Bernd Engelhardt (1997 und 2012), Helmut und Regina Eckhardt (1995 und 2014) sowie Reinhard und Ulrike Roes (2009 und 2013). Seit 2017 wird das Schicht 16 von einem Helferteam getragen, das die zahlreichen Schicht-Aktivitäten zum Wohle der Heidebürger und -bürgerinnen organisiert. Und Schriftführerin Anna Koolmees verweist auf die fast 200 Mitglieder von Schicht 16, die sie zum großen Teil kennt und die bei persönlicher Kassierung einen geringen Obulus entrichten.
Es gab im Laufe der Jahre viele rauschende Schichtfeste, hochattraktive Fahrten, Sommer- sowie Weihnachtsfeste und nachbarschaftliche Gemeinsamkeiten. Immer ging es und geht es um das Gemeinschaftswohl.
Schicht 16 hat eine Freud- und Leidkasse. Gratulationen bei runden Geburtstagen und Jubiläen, Krankenbesuche und persönliche Einladungen zu den Schicht-Aktivitäten haben eine lange Tradition. Und der Kontakt zu den Vereinen auf der Schwerterheide ist mustergültig. Gemeinsamkeit ist oberstes Gebot. Ob es der Bürgerschützenverein Schwerterheide, der Männergesangverein Liedertafel oder der Obst- und Gartenbauverein ist: Zu allen gibt es einen guten Draht, man hilft sich, tauscht sich aus und fühlt sich als Ganzes auf der Schwerterheide.
Ein großer Ankerpunkt, eine zentrale Veranstaltung mit großer Außenwirkung von Schicht 16 ist die alljährlich am letzten Oktober-Sonntag stattfindende Hubertusmesse, ein ökumenischer Gottesdienst mitten im Schwerterwald am Holzkreuz hinter dem Freischütz. Bereits 35 Mal hat dieser ökumenische Gottesdienst im herbstlichen Schwerterwald stattgefunden. Im Beisein der Vertreter von Vereinen des Schichtwesens und des Schützenwesens, aus Kirche und Politik nehmen erfahrungsgemäß viele Nachbarinnen und Nachbarn sowie Gäste aus Nah und Fern an dem Gottesdienst in der freien Natur teil.
Und nun soll die große Jubiläumsparty 2020 krönendes Zeichen des Schichtwesens auf der Schwerterheide sein.